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Über das Projekt

Die Grüne Stadt der Zukunft

Das interdisziplinäre Projekt „Grüne Stadt der Zukunft“ hat am Beispiel Münchens untersucht, welche Lösungen für klimaresiliente Städte und Quartiere praxistauglich sind. Der Klimawandel und seine Folgen, wie Starkregen oder zunehmende Hitze, stellen insbesondere wachsende Städte vor große Herausforderungen. Städte sind besonders vulnerabel in Bezug auf Hitze, gleichzeitig werden sie immer dichter. Stadtgrün, das für die Klimaanpassung besonders wichtig ist, ist oft knapp und steht zusätzlich durch andere Flächennutzungen unter Druck.

Hintergrund: Das Verbundprojekt „Grüne Stadt der Zukunft“

Was Sie auf dieser Webseite finden, basiert auf dem Forschungsprojekt „Grüne Stadt der Zukunft“. Es wurde von 2018 bis 2023 in zwei Projektphasen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Leitinitiative „Zukunftsstadt“ gefördert.

In mehreren Reallaboren der Stadt München (Bestandsquartiere, Sanierungs- und Neubaugebiete mit unterschiedlichen Verdichtungsgraden) wurde vor dem Hintergrund des Klimawandels intensiv daran gearbeitet, Wege zu klimaresilienten grünen Quartieren in wachsenden Städten zu finden.

Arbeitsschwerpunkte im Forschungsprojekt zur Zukunftsstadt

Das waren die wichtigsten Inhalte der dreijährigen Forschungs- und Entwicklungsphase:

Ludwig-Maximilians-Universität München:

Arbeitsgruppe „Lokale Passung – Sozialstruktur und Umweltanpassung“
Prof. Dr. Bernhard Gill

Hitzeanpassung für Bewohner:innen

Die Arbeitsgruppe „Lokale Passung – Sozialstruktur und Umweltanpassung“ am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München befasste sich mit den sozialen Dimensionen des Klimawandels in wachsenden Städten. Unter anderem befragte sie die Bewohner:innen und lokale Expert:innen in zwei Quartieren zu Hitzeschutzbedarfen und ihrer Wahrnehmung von (un)begrünten Außenbereichen. In einer Haushaltsbefragung mit 731 Teilnehmenden und einer begleitenden Messkampagne in den Schlafzimmern von 342 der befragten Haushalte erhob sie außerdem die objektive und subjektive Hitzebelastung in verschiedenen mikroklimatischen Lagen, Gebäudearten und im Kontext unterschiedlicher Lebensumstände der Befragten.

Klimaorientierung in planerischen Instrumenten verankern

Die Arbeit der Technischen Universität München und Landeshauptstadt München umfasste zwei thematische Schwerpunkte. Einerseits erhoben sie Daten mithilfe verschiedener (mikro-)klimatischer Untersuchungen und Simulationen auf Quartiers-, Block- und Gebäudeebene zu Themen wie Durchlüftung, Klimawirksamkeit von Vegetation (Fokus Bäume) oder Lebenszyklusanalysen von Gebäuden. Andererseits erforschte das Team, wie Klimaschutz und Klimaanpassung in aktuelle Planungsansätze und -instrumente integriert werden können. Dazu wurden ausgewählte informelle und formelle Planungsinstrumente aus der planerischen und rechtlichen Perspektive analysiert sowie bestehende und bislang ungenutzte Integrationsfenster für die Förderung und Umsetzung grüner Infrastruktur dargestellt, erläutert und deren Umsetzung anhand laufender Planungsverfahren in Münchner Reallaboren erprobt.

Grüne Quartiere gemeinsam gestalten

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) analysierte soziale und ökonomische Aspekte grüner Infrastrukturen für eine klimaresiliente Innenentwicklung. Zusammen mit Stakeholdern entwickelte das Team Zukunftsbilder für verschiedene Beispielquartiere. Dabei entstanden Impulse, wie grüne, klimaresiliente Quartiere zukünftig gestaltet werden könnten. Außerdem analysierte das Team unternehmerisches und bürgerschaftliches Engagement sowie Ansätze der Finanzierung für mehr Stadtgrün. Ein weiterer Untersuchungsaspekt waren Hemmnissen von Gebäudeeigentümer:innen bei Begrünungsmaßnahmen. Die Forschenden empfehlen unter anderem, verbesserte Förderprogramme und Beratungsangebote aufzusetzen. Mit einer repräsentativen Befragung stellten sie zudem den Erholungswert von Stadtgrün für die Bevölkerung heraus.

Wissenstransfer in die Praxis: Grüne klimaresiliente Quartiere planen

In der zweijährigen Umsetzungsphase hat der Projektverbund von „Grüne Stadt der Zukunft“ daran gearbeitet, die Forschungsergebnisse in praxisorientierte Materialien aufzubereiten. Ziel ist es, die kommunale Verwaltung und Planungspraxis bei der Umsetzung klimaresilienter Quartiere zu unterstützen.

Diese Website wurde im Austausch mit Fachkräften aus der kommunalen Verwaltung und Planungspraxis entwickelt, um Ihnen anwendungsorientierte Hinweise für mehr Klimaanpassung und Klimaresilienz in wachsenden Städten zu geben. Checklisten, Leitfäden und Steckbriefe sowie Präsentationsfolien, ein Workshopkonzept und eine Anleitung zeigen Handlungsmöglichkeiten und gute Beispiele für die praktische Umsetzung auf.